Viele kleine Hunde neigen dazu, sich etwas zu überschätzen. Der Corgi ist hier keine Ausnahme. Von seinem Selbstbewusstsein her handelt es sich eindeutig um einen großen Hund. Daher ist eine gewissenhafte Erziehung unerlässlich. Er muss wissen, wo er in der Rangordnung steht. Und ihm muss klar sein, dass heutzutage nicht mehr gezwickt wird – weder Mensch noch Tier. Vom Fell her unterscheiden sich die beiden Rassen dadurch, dass der Pembroke zum Teil ein etwas längeres Fell aufweist. Es kommen alle Schattierungen von blassem bis zu intensivem Rot sowie Tricolor vor. Den Cardigan gibt es in einer größeren Farbauswahl, darunter auch Blue-Merle-Varietäten. Stellt man die beiden Rassen nebeneinander, würde der Laie sie nur schwer unterscheiden können, denn bezüglich ihres unverkennbaren Körperbaus nehmen sie sich nichts. Das gilt auch für ihren Charakter: beide sind freundlich, lebhaft und äußerst unternehmungslustig. In Deutschland sind Corgis recht selten anzutreffen, dabei eignen sie sich als Familien- und Begleithund genauso gut wie viele andere Rassen. Sie sind etwas für unternehmungslustige Menschen, die die Natur lieben. Lange Spaziergänge sind genau nach ihrem Geschmack. Glücklicherweise haben sie kaum einen Drang zu stöbern oder zu streunen. Sie hegen eine innige Beziehung zu ihren Menschen, weshalb auch für sie gilt, dass sie am liebsten immer und überall dabei wären. Kommen sie zu kurz und werden nicht ausgelastet, suchen sie sich möglicher- weise eine Ersatzbeschäftigung. Daher sollte nicht nur täglich genügend Auslauf auf dem Programm stehen, sondern es darf auch ein wenig Hundesport sein. Sie zeigen sich überraschend wendig, wenn es heißt, sich durch Slalomstangen zu schlängeln, einen Tunnel zu durchqueren oder eine Wippe zu überwinden. Selbst beim Springen machen sie eine gute Figur, wobei man es hierbei aufgrund ihrer Körperproportionen nicht übertreiben sollte. Das gilt vor allem dann, wenn eine Hüftgelenksdysplasie vorliegt. Sie tritt mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf, wobei sie durch eine sorgsame Zucht auf ein Minimum reduziert werden kann. Welche Auswirkungen sie gegebenenfalls auf den Hund hat, hängt unter anderem vom Gewicht ab. Corgis gelten als gute Esser mit einer gewissen Neigung zu Über- gewicht. Davor sollte die grundsätzlich sehr robuste Rasse bewahrt werden, denn dadurch kann sich die Lebenserwartung von zirka 15 Jahren deutlich reduzieren. Selbiges gilt, wenn bei einem Corgi eine degenerative Myelopathie diagnostiziert wird. Die angeborene Erkrankung des Rückenmarks führt zu einer zuneh- menden Lahmheit der Beine. EIN HUND MIT VIEL SELBSTBEWUSSTSEIN Viele kleine Hunde neigen dazu, sich etwas zu überschätzen. Der Corgi ist hier keine Ausnahme. Von seinem Selbstbewusstsein her handelt es sich eindeutig um einen großen Hund. Daher ist eine gewissenhafte Erziehung unerlässlich. Er muss wissen, wo er in der Rangordnung steht. Und ihm muss klar sein, dass heutzutage nicht mehr gezwickt wird – weder Mensch noch Tier. Da er sehr anpassungsfähig und lernbereit ist, macht die Erziehung selten Probleme. Wichtig ist aber Konsequenz, ohne jemals grob zu werden. Er versteht ganz gut, wann er gehorchen soll und wann er sich etwas erlauben darf. Damit muss bei dem kleinen Schelm immer gerechnet werden. Ebenso weiß er zu genießen. Das wird zum Beispiel bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen – dem Wälzen – deutlich. Dafür nutzt er jede sich bietende Gelegenheit, ganz egal ob der Untergrund aus Gras, Teppich, Sand, Schotter oder Asphalt besteht. Die Rückenlage scheint überhaupt bei dieser Rasse sehr beliebt zu sein. Sie wird bevorzugt bei Streicheleinheiten eingenommen und zählt zu den regelmäßigen Schlaf- positionen. Selbst bei der Fellpflege wird der Bauch präsentiert und man hat Mühe, den Kleinen wieder auf alle viere zu stellen. Aber nur so sind intensives Kämmen und Bürsten möglich, was der Corgi während des Fellwechsels dringend benötigt. Er verfügt über viel Unterwolle, die sich bei ungenügender Pflege im ganzen Haus verteilt. Damit der Fellwechsel leichter und für alle Beteiligten schneller über die Bühne geht, lohnt sich tägliches Kämmen. Dies sollte man nicht als lästige Pflichterfüllung ansehen, sondern sich an den genießerischen Grummeltönen erfreuen, die der Corgi dankens- werterweise von sich gibt. » 10 VET-CONCRET ® :: AUSGABE 1 · WINTER 2020