Eine Britisch Langhaar erinnert deutlich an eine Perserkatze: Beide verfügen über ein dichtes Fell, wobei das Haar der Perser oft noch etwas länger ist. Dafür sind die Haare der Britin zumeist mehr abstehend. An Farben macht keine der anderen etwas vor: Die Auswahl ist beinahe unendlich. Ganz so einfach gestaltete sich dies allerdings nicht, denn das Langhaar-Gen ist im Gegensatz zum Kurzhaar-Gen nicht dominant. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass sich die Gene für die Kurzhaarigkeit fast immer durchsetzen. Nur wenn zwei Katzen verpaart werden, die beide (auch) das Langhaar-Gen in sich tragen, können langhaarige Nachkommen hervorgehen. Dabei handelte es sich jedoch in den Anfangszeiten um Zufallsprodukte, wie sie noch heute bei der Britisch Kurzhaar vorkommen. Inzwischen ist es allerdings möglich, den Genschlüssel der Katzen zu enthüllen. Dementsprechend können bei der Zucht reinerbige langhaarige Tiere ausgewählt werden, deren Nachkommen dann alle ein langes Fell besitzen. GEFÜHLVOLL UND AUSGEGLICHEN Früher waren Britisch Kurzhaarkatzen äußerst temperamentvoll und freiheits- liebend. Mit der Einkreuzung der Perserkatze veränderte sich jedoch ihr Wesen. Sie wurden ruhiger, anhänglicher und sanftmütiger. Das gilt in besonderem Maße für die Britisch Langhaar. Zwar ist auch sie gelegentlich für ein Spielchen zu haben oder hat ihre wilden fünf Minuten – aber anschließend darf es dann bitte wieder gemütlicher zugehen. Ihr Motto lautet: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Dement- sprechend liebt sie Streicheleinheiten und Schmusestunden. Davon profitieren auch Frauchen und Herrchen, denn mit den Fingern durch das flauschige Fell zu fahren, ist die reinste Wohltat. Aus Sicht der Katze allerdings nur, wenn die Fellpflege nicht vernachlässigt wird. In diesem Fall könnte es nämlich gelegentlich unangenehm ziepen. Das üppige Fell neigt dazu, Knötchen zu bilden. Daher sollte es regelmäßig mit einem breit gezahnten Kamm durchgekämmt werden. Das empfiehlt sich vor allem während des Fellwechsels. Zum einen stellt es für die Katze eine willkommene Unterstützung dar, zum anderen wird dadurch die Anzahl der verschluckten Haare dezimiert. Eine größere Ansammlung kann im Magen zur Bildung von Haarballen führen, die Auswirkungen auf die Verdauung haben können. RASSEMERKMALE DER BRITISCH LANGHAAR Eine Britisch Langhaar erinnert deutlich an eine Perserkatze: Beide verfügen über ein dichtes Fell, wobei das Haar der Perser oft noch etwas länger ist. Dafür sind die Haare der Britin zumeist mehr abstehend. An Farben macht keine der anderen etwas vor: Die Auswahl ist beinahe unendlich. Ob einfarbig blau, weiß, creme oder schwarz, zweifarbig, dreifarbig, gepunktet oder gemustert – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch bezüglich ihrer Größe nehmen sie sich nichts: Sie zählen zu den mittel- großen bis großen Katzenrassen, wobei eine Kätzin 4 bis 5,5 Kilogramm und ein Kater 5,5 bis 7,5 Kilogramm auf die Waage bringt. Einziger deutlicher Unterschied ist das Gesicht der beiden Katzenrassen. Während kurznasige Perserkatzen tierschutz- relevant sein können, überzeugt die Britisch Langhaar mit einem sehr schön aus- gebildeten Gesicht. Sie hätte daher gute Chancen, der Popularität der Perser einen Knacks zu versetzen. Inzwischen wird sie von immer mehr Vereinen als eigenständige Rasse anerkannt, wobei der Rassestandard (mit Ausnahme der Felllänge) absolut identisch mit dem der Britisch Kurzhaar ist. 2017 erlangte sie auch die Anerkennung in der Dach- organisation FIFe (Féderation Internationale Féline). Sie ist eingetragen unter dem Namen Britisch Langhaar. Bekannt ist sie zudem unter dem Namen Highlander. » 12 VET-CONCRET ® :: AUSGABE 1 · WINTER 2021