Ein reiner Schoßhund möchte er allerdings nicht sein. Dafür ist er viel zu aktiv, verspielt und neugierig. Er möchte gemeinsam mit Frauchen und Herrchen die Welt erkunden. Vom kleinen Hundespaziergang um den Block über aktiven Hundesport bis zur Bergwanderung ist er für jede Unternehmung zu haben. Ende des 19. Jahrhunderts forcierten jedoch belgische und französische Hunde- freunde die Zucht wieder. Es wurde eine detaillierte Rassebeschreibung aufgesetzt, die nicht nur das äußere Erscheinungsbild betraf, sondern auch auf die gewünschten Charaktereigenschaften einging: Lebhaft und anmutig sollte der Papillon sein, darüber hinaus robust, stolz und elegant. Nicht im Rassestandard festgeschrieben ist bis heute, dass er familienfreundlich sein soll, aber das versteht sich ganz von selbst. Dafür wurde er schließlich geschaffen. Und diese Aufgabe erfüllt er hervorragend. ANHÄNGLICH UND SEHR SENSIBEL Der Papillon hat einen extrem hohen Familiensinn. Darüber sollte man sich bereits vor der Anschaffung im Klaren sein. Ähnlich wie einem Jagdhund seine Passion im Blut liegt, so ist es beim Papillon seine Anhänglichkeit. Er ist dafür geboren, für und mit seinen Menschen zu leben. Langes Alleinsein mag er über- haupt nicht. Er sieht sich als echtes Familienmitglied, das überall mit dabei sein möchte. Mit einem Durchschnittsgewicht von gerade einmal drei Kilogramm und einer Schulterhöhe von unter 30 Zentimetern macht er es einem leicht, ihn schnell unter den Arm zu nehmen und einzupacken. Ein reiner Schoßhund möchte er allerdings nicht sein. Dafür ist er viel zu aktiv, verspielt und neugierig. Er möchte gemeinsam mit Frauchen und Herrchen die Welt erkunden. Vom kleinen Hunde- spaziergang um den Block über aktiven Hundesport bis zur Bergwanderung ist er für jede Unternehmung zu haben. In ihm steckt ein kleiner Wirbelwind, der täglich aufs Neue seine Energie loswerden möchte. Deshalb versteht er sich auch gut beim gemeinsamen Spiel mit Kindern. Damit er nicht überdreht, benötigt er aber ausreichend Ruhephasen. Dann kommt seine andere Seite zum Vorschein: Plötzlich verwandelt er sich in ein äußerst anschmiegsames Wesen, das kuscheln und schmusen möchte. Darauf will kein Papillon verzichten, und damit dies für seine Menschen nicht zu ungemütlich ist, hat er kein Problem damit, dies auf der Couch oder im Bett durchzuführen. Dabei fährt er seine feinen Antennen aus und spürt ganz genau die Stimmung von Frauchen und Herrchen. Er ist ein guter Zuhörer, sehr sensibel und mitfühlend. Stress und Streitereien in der Familie nehmen ihn sichtlich mit. Kehrt dagegen wieder Harmonie ein, blüht er auf und trägt seinen Teil zu einem glücklichen Beisammensein bei. HALTUNG UND ERZIEHUNG Die kleinen Schmetterlingshündchen sind unkompliziert und daher perfekte Anfängerhunde. Ob Singlehaushalt und Einzimmerwohnung oder Großfamilie mit Garten – er kommt mit allen Verhältnissen klar. Wichtig ist ihm, dass er so intensiv wie möglich in den Tagesablauf integriert wird und sich täglich austoben darf. Abwechslungsreiche Spaziergänge genügen ihm, er zeigt aber auch gerne auf dem Hundeplatz, was er kann. Dabei erweist er sich als äußerst pfiffig, weshalb er bei Hundesportveranstaltungen durchaus den einen oder anderen Podiumsplatz ergattert. Es macht ihm Spaß zu brillieren und dafür die Bewunderung des Publikums und seiner Menschen zu erwerben. Vorsicht ist jedoch geboten, dass die süßen Hunde einen nicht um den Finger wickeln. Man darf ihnen keinesfalls alles durch- gehen lassen, sonst übernehmen sie das Regiment. Sie müssen lernen, dass es Ruhephasen gibt, im Garten keine Löcher gebuddelt werden oder am Tisch nicht gebettelt wird. Wer hier nicht konsequent ist, macht sich das Leben schwerer, als es sein müsste. Dazu zählt auch, dass der Hund vom Welpenalter an lernt, auf einen Rückruf zu reagieren. Funktioniert dies gut, sind Hundespaziergänge mit Freilauf deutlich entspannter, als wenn man ständig rufen und hinterherhecheln muss. » 8 VET-CONCRET ® :: AUSGABE 2 · FRÜHLING 2021